Mittwoch, 25. März 2009
Am Morgen nur leichter Wind, klare Sicht, +4°C. Während wir frühstücken, kommt die Sonne über den Berg und es wird sofort wärmer - es ist wiederum wolkenlos!

Weiterfahrt über das Montserrat-Massiv nach SW, höchster Pass 722m über NN, dann geht es hinunter zur N II in Richtung Lleida. Hier ist der „Obstgarten" Spaniens - neben der Straße sieht man meilenweit Apfelbäume, die gerade blühen, aber auch Birnen, Pfirsich-, Kirschen- und Marillenbäume. Die Umgebung von Lleida ist von Industrie geprägt.
Tanken: bei km 112.941:Gesamtdistanz 590 km
67,20 l à € 0,878 =
€ 59,00 Ø 11,39 l/100 km (viele Berge)

Auf der Weiterfahrt nach Westen beginnt dann die Ebene von Aragon, wo es hauptsächlich Rinder, Pferde und Felderwirtschaft gibt. In der Ferne sieht man kahle Hügel, kaum Bäume, nur niedrige Sträucher, wenig Gras.
Schließlich kommen wir ins Ebro-Tal, wo die Vegetation wieder üppiger wird, bis wir unser heutiges Ziel Zaragoza erreichen. Das Navi führt uns ein wenig in die Irre, so machen wir mit dem WoMo eine kleine Rundfahrt durch die Innenstadt, bis wir - geleitet von den Wegweisern - auf einem tollen, neu angelegten Campingplatz an der Peripherie landen, wo es um € 11,56 alles gibt, was das Herz begehrt, sogar Waschmaschinen und W-Lan fürs Internet.

Ankunft um 14:30h bei km 113.146 Tagesdistanz: 277 km
N 41° 38'15" W000° 56'25", wolkenlos, 22°C, leichtes Lüfterl - gerade angenehm.

Donnerstag, 26. März 2009
Wir brechen um 09:00 h auf, um in Zaragoza drei Geocaches zu suchen. Der erste ist schnell gefunden, der zweite liegt mitten in der Stadt. Dazu braucht man zuerst einen Parkplatz, in den unser WoMo hinein passt - OK, das wäre auch geschafft. Dann wandern wir ca. 800 m diagonal durch einen Park bis zum Haupteingang - ein wunderschöner Spaziergang unter riesigen, alten Bäumen, an Springbrunnen vorbei und von Rosengärten flankiert, bildet dieser Park eine wunderschöne grüne Lunge inmitten einer lebendigen Stadt. Am Ziel verbirgt sich dann allerdings der Cache vor uns. Wo mein Navy das Ziel anzeigt, ist ein Kanaldeckel inmitten einer Freifläche von ca. 60 m Ø, an den Steingeländern an der Seite auch keine Möglichkeit für einen Cache, und unterhalb der Freifläche, seitlich und unterhalb einer Stiege ist auch nichts zu finden. Wir geben die Suche auf und wandern zum WoMo zurück. Mittlerweile ist es schon 12:00 h.

Nun fahren wir aus der Stadt hinaus mit Ziel Madrid. Bei Guadalajara halten wir für einen Einkauf an, dann fahren wir weiter über die Hochebene. Es ist eine relativ kahle Gegend mit roter Erde, ziemlich trocken, man sieht kaum etwas Grünes, fast kein Gras, keine Laubbäume, nur Kiefern wachsen hier und da an den Hängen der Hügel und neben dem Straßenrand blühen violett die Rosmarinsträucher. Der höchste Pass liegt auf 1140 m über NN. Im WoMo ist es 28°C warm, draußen im Schatten messen wir 24°C.

Um 17:00 h sind wir glücklich in Madrid auf dem Campingplatz Osuna gelandet - ein Platz mit riesigen alten Kiefern und Pinien - Erich wird im Rückwärtsgang von der Sonne geblendet und fährt mit der Stoßstange links hinten an einen Baum
à Rücklicht defekt. Mühsam klebt Erich alles wieder zusammen und fixiert alles noch mit Klebestreifen.

Ankunft um 17:00h bei km 113.475 Tagesdistanz: 329 km
N 40° 27.214' W003° 36.191',
Kosten pro Nacht € 22,40, die nächste Metro-Station ist ca. 500 m entfernt.
Es ist wolkenlos, 24°C, windstill - herrlich angenehm unter den Bäumen.

Um 19:00 h kommen noch unsere Camperfreunde Ingrid und Hans Koutek. Ingrid und ich genießen portugiesischen Rotwein, die Männer trinken Bier. So plaudern wir vor dem WoMo bis nach 22:00 h.

Freitag, 27. März 2009
Früh 16°C, sonnig und wolkenlos.
Wir (Ingrid, Erich und ich) starten um 9:30h zu einer Besichtigungstour ins Zentrum von Madrid, Hans „bewacht" am Campingplatz die Wohnmobile.
Bei der Oper verlassen wir die Metro und stürzen uns ins Gewühl - die eine Fuzo hinauf, die nächste Gasse hinunter - es ist so viel zu sehen, so viele herrliche Gebäude, so kleine Geschäfte mit allem Möglichen, man wird nicht müde mit dem Schauen und Fotografieren. Gegen 13:00 Uhr setzen wir uns in eine kleine Bar, wo wir mit Tapas unseren Hunger stillen. Später setzen wir uns noch an der Calle Alcalá in ein Straßencafé auf einen Cappucino.
Mit müden Beinen wandern wir noch durch eine Geschäftsstraße bis zur Metrostation Sevilla, von wo aus wir mit der Linie 5 wieder an den Stadtrand fahren. Gegen 16:30 h kommen wir am Campingplatz an, müde aber zufrieden.
Wir stellen einhellig fest, dass Madrid eine sehr saubere Stadt ist und man hier im Gegensatz zu anderen Großstädten wenig merkt von Hektik und Stress. So lassen wir den Tag Revue passieren bis abends um 22:00 h, wobei das Thermometer immer noch 20°C anzeigt.

Samstag, 28. März 2009
Ab Madrid Camping bei km 113.475; an der Ausfahrtsstraße bei einer Tankstelle wird noch eine Glühbirne für das defekte Rücklicht gekauft und eingebaut und auch gleich vollgetankt.

Tanken: bei km 113.478:Gesamtdistanz 537 km
62,69 l à € 0,873 =
€ 54,73 Ø 11,67 l/100 km (viele Berge)

Von Madrid weg fahren wir nach Toledo; laut Reiseführer muss die Altstadt in Toledo grandios sein und die Distanz sind ca. 85 km.
Leider finden wir in der Stadt Toledo keinen Parkplatz für unser WoMo und in die extrem engen Gassen fahren wir auch nicht hinein. So bleibt uns nur eine Rundfahrt auf der Carratera Circunvalación, die immer wieder Parkplätze anbietet, von wo aus man das gesamte Altstadt-Ensemble aus immer wieder neuen Blickwinkeln betrachten und fotografieren kann, inklusive der Zitadelle Alcazar und der Catadra Primada.

Gegen 13:30 h fahren wir weiter Richtung Süden, durch die Region La Mancha, die an manchen Stellen einerseits durch Schilder von Don Quijote und seinem Diener Sancho Pansa illustriert wird und andererseits durch die vielen Windmühlen neben der Straße und auf den Hügelkuppen erkennbar ist.

Hier besteht die Landschaft hauptsächlich aus Feldern, unterbrochen von Weinfeldern und gelegent­lichen Olivenhainen. Es wird alles bewässert, man sieht auch Tanks neben den Fincas stehen.

In der Gegend von Valdepenas ändert sich die Landschaft, es wird grüner, hügeliger, überall sind die Felder und Hügel mit Olivenhainen bepflanzt - Oliven, so weit das Auge reicht! Wir nähern uns der Sierra Morena und fahren auf großzügig ausgebauten Straßen darüber hinweg. Das Gestein ist nicht mehr rot, sondern dunkelgrauer Schiefer, immer wieder kleine Wasserläufe, bis wir in die Ebene des Rio Guadalquivir kommen. Hier nähern sich von Westen dunkle Wolken, weshalb wir die Route nicht nach Cordoba (W) einschlagen, sondern nach Granada (S).

Auf der Fahrt dahin sehen wir noch die Ausläufer der Sierra Nevada, gelegentlich tröpfelt es ein wenig, aber der große Regen kommt erst, als wir wohlbehalten am Campingplatz Camping Motel Sierra Nevada angekommen sind.

Ankunft Granada um 18:30 h bei km 113.939 Tagesdistanz: 464 km
N 37° 11' 51" W003° 36' 46"
Kosten pro Nacht € 25,00, die nächste Bus-Station (Linie 3, 33) ist ca. 200 m entfernt.
Es ist bewölkt, teilweise Regen, ca. 15°C.

Sonntag, 29. März 2009
In der Nacht regnet es immer wieder, außerdem wird die Uhr auf Sommerzeit umgestellt.
Frühtemperatur 14°C, teilweise bewölkt.

Im Vertrauen darauf, dass die Sonne herauskommen wird, brechen wir um 09:00 h auf ins Zentrum von Granada, um vor allem die Alhambra anzusehen. Eintritt € 12,00/Pers.
Was wir sehen, ist rundherum faszinierend:

Nach dem Eingang betritt man zuerst Gartenanlagen mit uralten, mächtigen Bäumen, hohen Zypressen, dazwischen Wasserläufe und Brunnen, Blumen, blühende Jacarandas und Orangenbäume mit Früchten dran.

Dann besuchen wir die einzelnen Gebäude, wobei wir für den Palast Karl V schon beim Eintritt eine Uhrzeit vermerkt bekamen, zu der wir in dieses besondere Gebäude Einlass finden.

Alles in allem: Die Alhambra ist eine „Stadt in der Stadt", absolut atemberaubend und sehenswert. Dauer der Besichtigung ca. 4 Stunden.

Auf dem Heimweg durch das Zentrum Granadas sehen wir bei der Kathedrale noch das Ende einer Prozession, bei der eine Christus- und eine Marienfigur herumgetragen und zuletzt in die Kirche gebracht wurden.

Anschließend gönnen wir uns in einer netten kleinen Bar eine Paella mit Rotwein und Bier. Währenddessen beginnt es zu regnen. Abends am Campingplatz wird dann der Reisebericht ergänzt.

Montag, 30. März 2009
Früh 8°C, leicht bewölkt. Der nächtliche Regen hat aufgehört. Wir starten erst um 10:30 h zu einer Stadtrundfahrt durch Granada mit einem Cache als Ziel, ca. 5 km außerhalb auf einem Hügel direkt am Fuße eines Richtfunkturms. Außerhalb Granadas fallen immer wieder Pappelwälder auf.

Tanken: bei km 114.009:Gesamtdistanz 531 km
57,44 l à € 0,849 =
€ 48,77 Ø 10,82 l/100 km
Standort: N 37° 10' 53" W004° 03' 26"

Weiter geht es durch Andalusien nach Süden. Wir folgen teilweise dem Tal des Rio Guadealmedina aus einer Höhe von ca. 600 m über NN durch dunkles Schiefergestein (oder Basalt?) in Richtung Malaga. Auffallend ist hier die absolut mediterrane Vegetation mit Palmen aller Art, Bananenstauden in den Gärten und mannshohen Agaven an den Straßenrändern. Der Tag ist sonnig, die spanische Costa Brava zeigt sich von der schönsten Seite.
Wir folgen der dicht bebauten Küstenlinie über Marbella und der Gibraltar-Abzweigung bis in den Fährhafen von Algeciras: N 37° 08.361' W 004° 16.595'

Für das Schnellboot der Balearia um 19:00 h bekommen wir ein Hin- und Retourticket um insgesamt € 240,00.

Ankunft Ceuta um 20:15 h bei km 114.241 km Tagesdistanz: 302 km
N 35° 52' 52" W 005° 16' 32"; Temperatur noch ca. 20°C, wolkenlos.

Wir übernachten auf einem Hafenparkplatz. Hier stehen schon einige WoMos und viele PKWs. Die Einheimischen (nur Männer) treffen sich hier zum Feiern und Saufen. Gegen Mitternacht wird es dann ruhig.
Dienstag, 31. März 2009
Am Morgen wolkenlos, 15°C. Wir fahren eine Runde durch die Stadt, zu einem Einkaufszentrum, wo wir noch ein paar Lebensmittel und Zigaretten für Erich einkaufen. Hier fällt mir vor allem das selbstverständliche Nebeneinander von einerseits europäisch gekleideten Frauen und andererseits Frauen aller Altersgruppen in arabischen Gewändern, mit Kopftüchern und ohne, mit Henna-Ornamenten auf dem Handrücken - eine kunterbunte Mischung.

Hinterher fahren wir aus der Stadt hinaus nach Osten, zur Festung El Hacho, wo wir in einer Meeresbucht einen absolut idyllischen Standplatz finden, wo wir vorerst nur zum Mittagessen stehen bleiben und dann beschließen, hier auch zu übernachten. Wir genießen vor dem WoMo die Sonne, bis sie untergeht.
Ankunft Standplatz bei km 114.259 km Tagesdistanz: 18 km
N 35° 53' 42" W 005° 16' 57"; Temperatur um 20:00 h noch 18°C, leicht bewölkt.