Unsere Reise nach Marokko 2009
Vorgeschichte:
Der Plan, nach Marokko zu reisen, entstand schon im Spätherbst 2008, als wir Mitte Oktober 2008 von Kroatien und Ungarn heimkamen und das Wohnmobil einwinterten.

In Österreich war es immer noch winterlich kalt, als wir mit den Vorbereitungen begannen: Reiseberichte anderer Camper lesen, im Sahara-Forum stöbern, mit Bekannten reden, die schon in Marokko waren, Reiseführer und Landkarten besorgen, diverse Routen ausarbeiten, etc. Dann folgte das Auto: alles nachsehen, was in der Vorsaison Probleme machte, einen neuen Teppichboden nach den Formen des alten zuschneiden und hineinlegen, den Wasser­tank samt Einfüllstutzen entkeimen, Gasprüfung, Ölwechsel, neue Lichtmaschine, etc.

Teilweise war es daheim noch richtig kalt - ich konnte mir nicht vorstellen, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu campieren … aber unser WoMo hat ja eine Heizung! Und dann war es endlich so weit:
Donnerstag, 19. März 2009
Ab Wels 9:00 Uhr bei 111.004 km
Gewicht vollgetankt, Wassertank 2/3 voll (ca. 80 l), inkl. 2 Personen: 3560 kg;
wie viel wird es bei der Rückkehr zwei Monate später wiegen?

Wels - Braunau - München Süd nach Bad Tölz.
Parkplatz Isarlände: N 47° 45.544', E011° 33.472'; +1°C, einige Schneeflocken, leichter Wind. Wir starten zu einem Cacher-Rundgang durch Bad Tölz, finden zwei Geocaches, machen einige Fotos und fahren um 15:30h wieder weiter.

Wir folgen der Romantikstraße durch den Allgäu nach Westen, maximale Höhe 920m über NN, es schneit teilweise.

Ankunft in Kempten am Stellplatz Ill-Stadion um 17:30h, km 111.380, bewölkt, 5°C,
N 47° 043'45", E010° 19'09", Gebühr EUR 5,00.Tagesdistanz: 376 km

Elfriede macht noch einen Rundgang durch die Altstadt bis zur Burg, Erich kocht im WoMo.

Freitag, 20. März 2009
In der Nacht schneit es ein wenig, alles ist „angezuckert", Temp. um 7:00h -1°C, bewölkt.
Ab Kempten um 08:00h, Fahrt Richtung Lindau, ab dort scheint dann die Sonne.

10:15h: Jausenrast bei Schloss Salem N 47° 46'41", E009° 16'52", +6°C, aufgelockerte Bewölkung + Sonne.
11:00h: Weiterfahrt nach Westen durch den Schwarzwald bis Freiburg. 1 Cache gefunden bei Uni, dann Spaziergang durch das Zentrum, 11°C, sonnig.
14:30h: Weiterfahrt Richtung Mulhouse.
Tanken gleich nach Grenze bei km 111.676:Gesamt 672 km
66,40 l à € 0,925 =
€ 61,42 Ø 9,88 l/100 km

Weiter rund um Mulhouse bis Saint Ferjeux (bei Belfort):
Ankunft 17:20h am Stellplatz N 47° 32'45" E006° 31'01", km 111.755; fast wolkenlos, 11°C, keine Gebühr.Tagesdistanz: 375 km

Samstag, 21. März 2009
Sternenklare Nacht, dank Heizung im Womo kuschelig warm. Früh abgekühlt bis auf -1°C, wolkenloser Sonnenschein. Windig.
Abfahrt 9:00h nach Besancon, dort Besichtigung der Zitadelle mit div. Museen, Aquarium, Zoo. Eintritt € 8,20/Person = €16,40 zu zweit.
Interessant! Durch Besancon verlief im WK II die Demarkationslinie, deshalb gibt es auch ein ausführliches Museum über Hitlers Werde- und Untergang, samt aller erschreckenden Details. Auch ein Modell des KZ Mauthausen ist ausgestellt.

Nach einer Jause Weiterfahrt nach Süden durch die Vogesen, viele Weingärten, dann die Ebene „Les Dombes" mit vielen Teichen und Gewässern. Beim Vogelpark „Villars les Dombes" gibt es einen Stellplatz de la municipalité: N 45° 59'27" E005° 01'37", keine Gebühr.
An bei km 112.034 um 18:00h, wolkenlos, 16°C.Tagesdistanz: 279 km

Sonntag, 22. März 2009
Wieder sternenklare Nacht, in der Früh nur +2°C, wolkenlos, Sonne und Wind.
Heute ist unser 35. Hochzeitstag!
Nach dem Frühstück fahren wir 40km bis Lyon, machen dort eine Besichtigungsrunde durch die Innen­stadt (die gesamte Altstadt gehört zum Unesco-Weltkulturerbe), nehmen an einer Messe teil, stöbern bei einem Bücherflohmarkt und genehmigen uns in einer Gasse neben der Oper türkisches Kebab (aus Kalbfleisch, zu € 4,50) und Kaffee. Lecker und preiswert!

Um 12:00h fahren wir weiter, nach Süden der Rhone entlang, immer wieder durch Weingärten, an alten Burgen vorbei, auch an keltischen und römischen Monumenten, bis wir um 17:00h bei Nimes
tanken: bei km 112.351:Gesamt 675 km
68,20 l à € 0,893 =
€ 60,74 Ø 10,10 l/100 km

Daneben ist ein McDonalds, wo ich zum ersten Mal eine offene W-Lan finde, aber leider gibt mein Laptop wegen Strommangel auf, während ich eine E-Mail schreiben will.

Nach einem kurzen Abstecher zu einem Geocache finden wir einen netten Campingplatz in Pont de Lunel: Gebühr 12,80 mit CampingCard; N 45° 41'10" E004 09'10"
An bei km 112.377 um 18:30h, wolkenlos, 19°C.Tagesdistanz: 343 km
Zum Abendessen gibt es noch eine Flasche Sekt, als Einstimmung auf die Hochzeitsnacht -
J!

Montag, 23. März 2009
Wieder sternenklare Nacht, um 7:00h früh +4°C, wolkenlos.
Nach gemütlichem Frühstück und Entsorgen geht es um 09.00h weiter:
Wir fahren von Lunel der Küstenstraße entlang durch die „Petit Camargue" vorbei an weißen Pferden, Teichen und Kanälen mit Schwänen, Störchen und Flamingos nach Sete und von dort weiter nach SW am Meer entlang, bis wir einen Platz finden, wo wir mit dem WoMo stehen bleiben können. Ich muss es natürlich genau wissen und stapfe barfuss durch den Sand bis ins Wasser - uuh, das ist frisch! Zurück zum WoMo, Thermometer geholt - das Mittelmeer hat ganze 14°C! Aber lustig ist es trotzdem, wenn das Wasser bis zu den Knien reicht. Heraußen ist es 22°C warm und windig. Wir sammeln Muscheln (meine ersten von der französischen Mittelmeerküste), dann gibt es eine Jause und anschließend fahren wir weiter.

Bei Narbonne wird noch eingekauft und anschließend suchen wir den Stellplatz bei Gruissan auf: Inmitten des Yachthafens gelegen, absolut eben, neben dem Meer.
Gebühr € 7,00; N 45° 41'10" E004° 09'10"
An um 15:00h bei km 112.541, wolkenlos, 22°C, starker Wind.Tagesdistanz: 164 km

Während ich den Reisebericht der letzten Tage schreibe, kocht Erich Cordon Bleu aus dem TK-Fach. Anschließend machen wir einen Spaziergang in die Ortschaft.
Dienstag, 24. März 2009
Während der Nacht hat der Wind nachgelassen, morgens jedoch schwankt das WoMo im Wind, trotzdem 14°C, im Westen bewölkt.
Wir machen nochmals Fotos von der alten Festung oberhalb Gruissan, dann fahren wir die Küstenstraße Richtung Süden. An der Umfahrung von Perpignan werden nochmals Lebensmittel gekauft - Brot, französischer Käse, Entenragout in Dosen, frisches Faschiertes, Obst, Paprika, Tomaten.

Nachdem wir die Autobahn vermeiden, führt uns das letzte Straßenstück durch die Ausläufer der Pyrenäen, deren schneebedeckte Gipfel manchmal zu sehen sind. Schließlich fahren wir direkt durch das Zentrum des Grenzstädtchens Perthus. Dort herrscht eifriges Getümmel - anscheinend kaufen die Leute hier noch alles ein, was dann in Spanien möglicherweise teurer ist. Vor den Grenzhüttchen stehen am Parkplatz auch einige Reisebusse, die ihre Kofferräume offen haben, um die Einkäufe der Fahrgäste zu verstauen. Grenzübertritt bei km 112.654.

In Spanien folgen wir der N II, eine mautfreie Hauptstraße, über Figueres bis Girona, dann zweigen wir ab auf die C 25, immer noch entlang der südlichen Pyrenäen-Ausläufer durch Katalanien Richtung Manresa. Von dort folgen wir den Wegweisern zum sagenumwobenen Kloster Montserrat - von der Ebene wieder hinauf in den pittoresken Höhenzug des Montserrat auf Straßen, die mit unseren Alpenstraßen zu vergleichen sind.

Für den Parkplatz bezahlt man € 5,00, darin sind aber alle Besichtigungen des Klosters und der dort angesiedelten Museen inkludiert. Leider ist das tägliche Chorkonzert der dort ansässigen Sänger­knaben schon vorbei (war um 13:00 Uhr), aber wir besichtigen vor allem die wunderschöne Kathedrale und die Außenanlagen. Die Touristen-Unterlagen sind in Katalanisch, Spanisch und Englisch verfasst.

Gegen 17:30 Uhr fahren wir vom Kloster weg auf einen Rastplatz ca. 50m unterhalb des Klosters, wo wir es uns für die Nacht gemütlich machen. Toller Ausblick Richtung Manresa aus 658 m Seehöhe, vor allem in der Dunkelheit sieht man die Lichter der Stadt.
N 41° 36'11" E001° 49'55" bei km 112.869, wolkenlos, 20°C, starker Wind.Tagesdistanz: 328 km