Türkei

27. April bis 29. Mai 2013

Schon längere Zeit hatten wir die Idee, mit dem Wohnmobil eine Rundreise durch die Türkei zu unter­nehmen. Ursprünglich sollte noch eine Fortsetzung in Richtung Syrien und Jordanien folgen, doch die 2011 beginnenden Kriegswirren veranlassten uns, diese Pläne auf später zu vertagen.

So begann ich nach und nach, Unterlagen über die Türkei zu sammeln, Literatur darüber zu lesen, Kartenmaterial zu ergattern und Reiseführer über die Sehenswürdigkeiten der verschiedenen Landesteile zu durchstöbern. Vor meinem inneren Auge entstand dabei ein Bild, das die Türkei als antikes Juwel auch der abendländischen Kultur darstellte. Bei einer früheren Reise hatten wir schon einmal Antalya, Alanya und die dortige Umgebung kennen gelernt und waren uns dessen bewusst, dass Kleinasien auf griechische und römische Siedlungen zurückblicken konnte.


ANFAHRT
über Ungarn, Serbien, Bulgarien

27. April 2013 (Sa): Abreise Wels
à ungarische Grenze
Wir starteten ab Wels um 14:00 h und fuhren bis Deutsch-Jahndorf , wo wir am Stellplatz übernachteten. Leider waren Rolf und seine Gattin nicht zu Hause. Wetter warm und mild.

Tagesdistanz: 278 km

28.04.2013 (So): Ungarn


Ab Deutsch-Jahndorf um 7:00 h, Grenze Nickelsdorf/HU um 7:30h.

10-Tage-Vignette HUF 2.970

Fahrt auf Autobahn, die jetzt wundervoll und komplett ausgebaut ist, mit Zwischenstopps für Geocaches.

In Debrecen suchten wir vergeblich den uns bereits bekannten Campingplatz hinter einem Hotel. Die ge­speicherten Koordinaten waren nicht korrekt. Ein Hinweis bei einem Geocache („Wine Press") führte uns zu einem Restaurant mit Campingmöglichkeit an der „alten" Straße nach Serbien bei Röszke, Gebühr HUF 4.000, W-Lan vorhanden, ich konnte die in HU gefundenen Geocaches eintragen. Wir genossen auch die ungarischen Speisen im Restaurant und Rotwein dazu.

Tagesdistanz: 373 km; Koords: N 46° 11.918 E 020° 00.771
29.04.2013 (Mo): Serbien

Ab CP Röszke um 7:45 h

Grenze HU/SRB um 8:00 h.

Autobahn durch SRB leer, vor allem keine LKW - wo fahren die? M1 sehr uneben, Rüttelstrecke.

Autobahnmaut SRB:

Subotica
à Novi Sad € 4,50, Novisad à Beograd € 3,50, Beograd à Nis € 10,00 = Summe € 18,00.

Dann Bundesstraße - Schluchten und Tunnels - schöne und idyllische Gegend; nebenan sieht man Baustellen für die Autobahn nach BG.

Camping in Sukova: Koords: N 43° 06.184 E 022° 40.371; Tagesdistanz: 534 km; 431 m über NN

Der Campingplatz ist ein Bauernhaus mit ehem. Autowerkstätte. Es liefen zahlreiche Pfauen herum, einige davon präsentierten stolz ihre Räder vor den weiblichen Artgenossinnen. Wunderschön zu fotografieren, ein großer Nachteil: alles ist voller Kot und in der Nacht schreien sie auch direkt neben dem Wohnmobil.

Eine Gruppe von drei Womos aus Deutschland traf etwas später ein, es war reichlich Platz.
(Diese Gruppe trafen wir später nochmals in der Türkei am Campingplatz in Göreme.)
30.04.2013 (Di): Bulgarien + Einreise Türkei

Ab CP Sukova 7:30 h, 19°C.

Grenze SRB / BG Vignette BG = € 10,00.

Die Umfahrung von Sofia „Tranzit" ist voller Schlaglöcher, Kreuzungen, langsames Vorankommen (ca. 30-40 km/h). Viel Verkehr!

Grenze BG / TR um 14.30h; Grenzaufenthalt mit allen Formalitäten ca. 60 Minuten.

2 x Visum Türkei à € 15,- = € 30,00.
TÜRKEI

Wir fahren an Edirne vorbei auf einer bestens ausgebauten Straße - in jede Richtung zwei Fahrspuren mit Pannenstreifen - wie eine Autobahn - auf der Suche nach einem Campingplatz. Der sollte nach Edirne auf der linken Seite sein. Wo???

Meine Marco Polo Straßenkarte M = 1:750.000 ist relativ genau, demnach scheinen wir schon längst am CP vorbei zu sein. Also fahren wir
à SO zur Küste, wo in der Karte ein CP nach dem anderen einge­zeichnet ist. Nach einigen vergeblichen Versuchen sehe ich ein verblasstes Schild „Kemping" bei Kozelias. Eine enge, steile Straße führt uns hinunter zur Küste, da ist auch der Eingang zum CP, davor Security und Baumaschinen. Es wird noch renoviert, der Platz ist noch nicht offen, aber wir können „daneben" über­nachten: eine Wiese, neben dem CP-Zaun Bauschutt, dann hohes Gras, weiter vorne eine gemähte Wiese, auf der halbwüchsige Teenager Fußball spielen. Oben am Hang einige bewohnte Häuser. Am Rand der Wiese führt eine Betonstiege nach unten zum Marmara Meer, das Wasser ist trüb und das Betonpodest ist rutschig von Algen.

Ankunft 18:30h MESZ = 19:30h türkische Zeit.

Stellplatz: N 40° 59.524 E 027° 37.604 Tagesdistanz: 569 km

um 21:00 h noch 21°C
01.05.2013 (Mi): Istanbul

Ab Stellplatz Korelias 8:30 h. Wir fahren auf der Hauptstraße der Küste entlang, durch Vororte mit modernen Wohnbauten, vorbei am Flugplatz, mit viel Gespür für die richtige Fahrspur nach Istanbul, zum Stellplatz am Kennedy Caddesi neben Busbahnhof, Fußballplatz und Meer.

Tagesdistanz: 132 km. Gebühr: 50 TRL/Tag; Koords: N 41° 00' 09", E 028° 58' 01"

Der Stellplatz gehört zum Fußballplatz, die Sanitäreinrichtungen der Sportler sind auch für die Camper zugängig. Die Wohnwagen und Wohnmobile sind richtiggehend „geschlichtet", je nachdem, wann die Abreise geplant ist. Wir stehen ganz hinten am Zaun zum Park, der Wachhund liegt hinter unserem Womo im Schatten.
Nach einem Imbiss beginnen wir unsere Stadtbesichtigung. Zuerst bergauf nach à N; Feueralarm - in einem Hotel brennt es à Feuerwehr behindert den ganzen Verkehr. Weiter à Blaue Moschee à Hagia Sofia à Irenenkirche à Topkapi Palast von außen, Park drinnen, dann vorbei am archäologischen Museum zum großen Basar und dort hinein und einen Teil hindurch. Hinterher in einem Straßenlokal türkischen Kaffe und Limonade. Anschließend wieder zurück zum CP, am Weg noch Lebensmittel eingekauft. Es geht viel bergauf und bergab durch interessante Gassen, Istanbul ist sehr hügelig.

Preisgefälle: 1 Becher Orangensaft beim Topkapi-Palast kostet 10 TRL (Touristen!), nahe dem CP nur 1 TRL.

Wir haben viel gesehen und bunt gemischte Eindrücke gewonnen.
02.05.2013 (Do): Istanbul

Wir wollen eine Bootstour machen (Prospekt). Nach dem Frühstück wandern wir dem Meer entlang, vorbei an Fischern, die kleine Sardinen + Sardellen fangen. Links neben uns ist der Park, dann die Hauptstraße Kennedy Caddesi, dann eine Stadtmauer mit einigen kleinen Viadukten und stellenweise auch kleinen Lokalen vor der Stadtmauer. Auch eine Stadtbahnlinie führt an der Stadtmauer entlang. Die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel. Wir bleiben immer wieder stehen und Erich schaut den Fischern zu: Köder und Fangmethode sind interessant
(kleine Systeme, wie wir sie in Norwegen und Irland schon für den Makrelenfang ver­wendet hatten). Schließlich kommen wir zur Anlegestelle für das Ausflugsboot; Erich lässt sich während der Wartezeit von einen „Profi" die Schuhe putzen, ich kaufe 2 Flaschen Wasser und süßes Gebäck ein und natürlich unsere Tickets zu je € 15,00.


Dann treffen immer mehr Leute ein - eine Reisegruppe vom Hotel Armada, aber auch Individualisten wie wir. Schließlich kommt das Ausflugsboot, wir können einsteigen und setzen uns gleich auf das offene Oberdeck. Die Bootstour umfasst das Goldene Horn (hin und zurück), dann am Galata-Turm vorbei in den Bosporus nach NO bis zur Mündung in das Schwarze Meer, von dort an der asiatischen Seite wieder retour und zurück zum Landungsplatz.

Die ganze Tour dauert fast 3 Stunden. Man fährt immer knapp an der Küste entlang, so dass die Passa­giere reichlich Gelegenheit haben, die herrlichen Gebäude an der Küste zu fotografieren. Über Laut­spre­cher wird auch in Englisch immer wieder erklärt, welches Gebäude das ist, wann es von wem erbaut wurde und welche Funktion es heute noch hat. Alles in allem eine sehr schöne und informative Tour!


Nach der Bootstour wandern wir wieder zum Womo zurück, wieder an den Fischern vorbei. Erich kommt ins Gespräch und kauft ein paar Systeme von einem der Fischer.