Am CP gibt es Spaghetti mit Sugo, dann setze ich mich in den Schatten und lese. Erich geht fischen, kommt aber bald wieder zurück - Stangenspitze abgebrochen! Nebenan im Park wird über offenem Holzfeuer gegrillt, Erich leiht einem Türken sein Messer, dafür bekommen wir gegrillte Hühnerkeulen mit pikantem Salat (mit Peperoni) geschenkt. Lecker! | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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03.05.2013 (Fr): Istanbul à Schwarzes Meer Erich meint, er hat genug Istanbul gesehen, er will hinaus aus der Stadt. Also beteiligen wir uns am allgemeinen Aufbruch auf dem Stellplatz. Der türkische Manager hat das eigentlich alles gut im Griff. Die Wohnmobile und Wohnwagen verlassen relativ geordnet (Reisegruppe aus Italien gemeinsam) den Platz, einer nach dem anderen kommt hinaus. Ab Stellplatz 10:00 h Bei Rush Hour in Istanbul über die Galata-Brücke, dann über die Bosporus-Brücke in den asiatischen Teil. Wir fahren à NO fast eine Stunde lang durch dicht besiedeltes Gebiet auf einer ausgebauten Straße bis Sile. Von dort geht es auf schmalen Straßen der Küste entlang nach Osten, gelegentlich führt die Straße auch wieder ins gebirgige Landesinnere, vorbei an Haselnuss-Plantagen. Teilweise sieht man schon die Tracks und Baustellen einer neuen Straße. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In Agva setzen wir uns in ein Strandlokal zum Mittagessen: Erich bekommt Kebab mit Salat, ich nehme einen Fisch, dazu Bier und Rotwein. Der Sandstrand wird hier umgegraben und der Müll entfernt. Nach dem Essen versucht Erich beim Leuchtturm zu fischen - nix. Um 15:30 h fahren wir weiter à O. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Irgendwo im Niemandsland" kommen wir um eine Kurve und stehen plötzlich vor einer Stelle, wo auf der ganzen Straßenbreite heißer Asphalt aufgetragen und ausgebreitet wird. Wir müssen warten und schauen den Straßenarbeitern zu. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Hinterher in der Nähe von Akcakoca finden wir einen Stellplatz auf einer Klippe über dem Meer mit toller Aussicht. An: 17:00 h Tagesdistanz 136 km Koords: N 41° 08.335 E 030° 01.777 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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04.05.2013 (Sa): Küste Schwarzes Meer Ab Stellplatz 08:00 h bei 16°C, Himmel leicht bewölkt. Wir folgen der Küstenstraße weiter à O. In der Straßenkarte sind gleich hinter Eregli die Höhlen des Herakles" verzeichnet, wir fahren der Beschreibung im Reiseführer nach, finden jedoch die Höhlen nicht; wahrscheinlich haben wir die türkische Schreibweise nicht richtig lesen können. Es geht steil bergauf, durch Kohlenbergbaugebiet. Einmal sieht man von oben den Verladebahnhof mit vollen und leeren Waggons unter uns. Die Straße führt uns durch die Talsohle und auf der Gegenseite wieder steil hinauf. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Cachen in Zonguldak: Am Hafen hinter einer großen Marmor-Gedenkwand, auf der verunglückte Bergleute aus dem nahe gelegenen Steinkohle-Bergwerk verewigt sind, fand Erich die entsprechende Dose. In Bartin kaufen wir in einem Migros Supermarkt div. Lebensmittel ein (Lammfleisch), auch ein klappbares Grillgitter für Kebab-Stücke finden wir praktisch. Kurz dahinter finden wir bei Amasra in einer idyllischen Badebucht einen Stellplatz neben einem Buffet. Leider liegt sehr viel Müll herum, sonst wäre ich baden gegangen. an um 19:10 h Tagesdistanz: 347 km; Koords: N 41° 46.473' E 032° 28.133' Während wir noch die Situation checken, kommt vom Buffet ein PKW mit 2 Personen und bleibt bei uns stehen. Der ältere spricht gut Englisch und verwickelt uns in ein langes Gespräch. Es stellt sich heraus, die beiden sind Polizisten in Zivil. Die Diskussion mit dem Älteren dauert sehr lange und ist interessant. Er war als peacemaker" im Kosovo während der 90-er Jahre. Anschließend kochen wir noch Lammschnitzel und Salat - guuuut! | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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05.05.2013 (So): Küste Schwarzes Meer Wir verlassen die idyllische Bucht bei Amasra gegen 9:30 h, Nebel über dem Meer. Wir fahren die steile Piste hinauf auf die Hauptstraße, dann ein paar km weiter à O. Kurz darauf haben wir links vorne einen Platten! Reserverad ist im Kofferraum" unter so manchen Dingen gut aufbewahrt. Der Reifenwechsel dauert inkl. Aus- und wieder Einräumen 45 Minuten. Zwischendurch bleibt ein französisches Womo stehen und fragt, ob wir Hilfe brauchen. Nein danke, Erich managt das alles alleine! (Dieses französische Ehepaar treffen wir später noch einmal, sie fahren nach Aserbaidschan). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Wir fahren nun mit dem Reserverad weiter. In der nächsten Ortschaft Cide finden wir einen Bankomaten. Da in der Türkei - zumindest am Land draußen - noch immer gilt Bares ist Wahres", versorgen wir uns im Hinblick auf den Kauf eines neuen Reservereifens mit einem entsprechenden Betrag in türkischer Lira. Während ich beim Bankomaten bin, holt Erich frisches Trinkwasser beim Brunnen daneben. Da bleibt ein Polizeiauto stehen und fragt, ob wir Probleme hätten. Erich sagt nein, aber wir wären auf der Suche nach einer Werkstätte, wo wir einen neuen Reservereifen bekommen. Der Polizist (diesmal in Uniform) spricht ebenfalls ganz gut Englisch und weist uns darauf hin, in der nächsten Stadt sollten wir erfolgreich sein. Anschließend lädt er uns in seine Dienststelle auf einen Tee ein. Das Womo sollen wir direkt vor dem Polizeiquartier parken. Zuvor zeigt er uns noch den Hühnerhof mit dem Leuchtturm gleich dahinter, das Leuchtfeuer funktioniert nicht mehr, es ist jetzt eine Bake installiert. Im Büro" sehen wir dann die Monitore und in einem davon ist unser Womo sichtbar. Jetzt wissen wir, warum wir uns dorthin stellen sollten. Er erzählt, dass er Englisch lernt im Hinblick auf zukünftige UNO-Einsätze irgendwo an der Grenze oder im Ausland. Beim Thema EU winkt er ab. Die Türkei sei komplett autark, die Wirtschaft floriert, und wenn man Griechenland anschaut - die Türkei braucht die EU nicht. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Weiterfahrt nach Cide; wir fahren einige Otokar" an; die Türken sind recht hilfsbereit beim Suchen nach der richtigen Dimension, aber leider passt keine. Um 18:00 fahren wir einen Stellplatz auf der Mole im Hafen von Yakaören an: Tagesdistanz 182 km. Koords: N41° 58.347' E033° 53.457'; Erich fängt viele kleine Fische (Sardinen, Sardellen) im Hafenbecken. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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06.05.2013 (Mo): Küste Schwarzes Meer à Sinop Ab Yakaören Hafen um 08:05 h; Zuerst geht es steil bergauf, von oben hat man dann noch einen wundervollen Blick hinunter auf den Hafen. Wir fahren weiter nach Osten, die Küstenstraße entlang, die hier sehr gut ausgebaut ist. In der Früh ist es leicht bedeckt, aber während des Vormittags klart es immer mehr auf. Gegen Mittag in Kastamonu sehen wir am anderen Ufer des Flusses eine Reklame für Michelin à wo eine solche Reklame ist, muss es doch auch Reifen geben! Also nicht wie retour zum Kreisverkehr, die Straße zum Industriegebiet entlang, fast am Ende finden wir eine Nebenstraße mit KFZ-Betrieben (otokar"). Beim Reifenhändler gibt es die passende Dimension für unser Womo, aber das Schlitzohr will die Reifen nur paarweise verkaufen. Ein Türke, der danebensteht, bekommt das mit. Er kann sehr gut Deutsch, hat früher in Regensburg gearbeitet. Er bietet Erich an: er hat einen Cousin, der verkauft auch Autoreifen, aber das liegt außerhalb der Stadt. Also steigt er ein, setzt sich auf den Copiloten-Platz und sagt Erich an, wo er fahren muss. In einem kleinen Dorf etwa 8 km außerhalb bleiben wir bei einer Tankstelle stehen. Dort ist die gewünschte Dimension vorrätig, es ist allerdings ein Winterreifen. Wir kaufen ihn um 235,00 TRL. Mit diesem Reifen fahren wir in die Stadt zurück zur Werkstätte, wo wir um 5,00 TRL den Reservereifen auf die Felge montieren, aufblasen und wuchten lassen. Der hilfsbereite Türke will kein Geld, aber er nimmt eine Packung Mon Cheri", die ich im Kühlschrank habe, als kleines Dankeschön und so freuen sich alle! Gelernt habe ich dabei, dass Autoreifen auf Türkisch otolastic" heißt. Ist ja logisch, oder? Erichs Seele ist wieder zufrieden, wir können jetzt in Ruhe weiter fahren. Das nächste Ziel ist die Hafenstadt Sinop, eine Stadt, deren Wurzeln auf die Bronzezeit zurückgehen und die auch während der griechischen Zeit besiedelt war. Hier entstand die Anekdote von der Begegnung des Königs Alexander dem Großen mit dem berühmten Philosophen Diogenes von Sinope . Ihr zufolge hatte Diogenes Alexander, der ihm einen Wunsch freistellte, nur gebeten: Geh mir aus der Sonne", und Alexander soll gesagt haben: Wenn ich nicht Alexander wäre, wollte ich Diogenes sein." . So steht auch heute noch ein Denkmal für Diogenes vor den Ruinen einer mittelalterlichen Festung. Durch die Festung aus dem 13. Jh. (2 Teile) machen wir einen ausgiebigen Rundgang und genießen von oben die Aussicht über das Schwarze Meer. Im Übrigen liegt bei Sinop der nördlichste Punkt der türkischen Schwarzmeerküste. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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